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Im Gefahrenfall - Leitfaden für die Bevölkerung

Pro případ ohrožení - příručka obyvatele - NJ 

 

Im Laufe unseres Lebens können wir Zeugen von Unfällen werden, die wir Schadens- oder Gefahrenfälle nennen, da diese meist unerwartet kommen und Leben und Gesundheit der Bevölkerung bedrohen. Sie verursachen grosse Schäden, die sowohl unser Eigentum als auch unsere Umwelt betreffen. Enstehen können diese durch die schädliche Einwirkung von Kräften und Phänomenen, welche durch menschliches Handeln, Umwelteinflüsse oder deren Kombination hervorgerufen werden können. Hochwasser, Orkane, technologische Unfälle mit entweichenden Gefahrstoffen, grosse Verkehrsunfälle, Grossbrände und Terroranschläge sind Beispiele für die beschriebenen Schadensfälle.
Dieser Leitfaden enthält einige allgemeingültige Anleitungen und Empfehlungen, nach welchen wir uns verhalten und handeln sollten, wenn wir in eine Situation geraten, die aufgrund der Entstehung eines Schadensfalles Leben und Gesundheit, Eigentum oder Umwelt bedroht. Diese Anleitungen und Empfehlungen sind und können auch nicht vollständig sein, da der Verlauf jedes einzelnen Schadensfalles von uns ein anderes Verhalten und Handeln erfordert.
DENKEN SIE DARAN: DAS GLÜCK IST MIT DENEN, DIE VORBEREITET SIND!
 
1.WICHTIGE NOTRUFNUMMERN
2.GRUNDREGELN
3.WARNSIGNAL
4.WENN DIE SIRENE ERTÖNT
5.WAS TUN, WENN EINE EVAKUATION ANGEORDNET WIRD
6.EVAKUATIONSGRUNDREGELN, DIE BEI VERLASSEN DER WOHNUNG ODER EINES FAMILIENHAUSES EINZUHALTEN SIND
7.EVAKUATIONSGEPÄCK
8.HOCHWASSERSCHUTZ
9.UNFÄLLE IN CHEMISCHEN BETRIEBEN MIT ENTWEICHENDEN GEFAHRSTOFFEN
10.UNFÄLLE IN KERNKRAFTANLAGEN MIT ENTWEICHENDEN RADIOAKTIVEN STOFFEN
11.BIOLOGISCHE WAFFEN
12.CHEMISCHE WAFFEN
13.HILFSMITTEL, DIE BEI RADIOAKTIVER, CHEMISCHER UND BIOLOGISCHER VERSEUCHUNG DEM IMPROVISIERTEN SCHUTZ VON PERSONEN DIENEN KÖNNEN
14.ANONYME ANZEIGEN (Drohung mit Bomben- und Sprengstoffanschlägen, Verbreitung von Gefahrstoffen u.ä.)
15.ZUSTELLUNG EINER VERDÄCHTIGEN SENDUNG (Brief, Päckchen)
16.DAS INTEGRIERTE RETTUNGSSYSTEM
 


 

1.WICHTIGE NOTRUFNUMMERN
Falls Sie von einem Schadensfall erfahren (Feuer, Unfälle mit entweichenden Gefahrstoffen…), der Menschen, Besitz oder Umwelt gefährdet, rufen Sie sofort:
150 - Rettungsfeuerwehr der Tschechischen Republik
Die Hilfe des notärztlichen Rettungsdienstes ist immer dann erforderlich, wenn Gesundheit und Leben gefährdet sind. Die Rufnummer ist
155 - Notärztlicher Rettungsdienst
Falls Sie Zeuge eines Verkehrsunfalls oder einer Straftat werden, rufen Sie
158 - Polizei der Tschechischen Republik oder 156 - Stadtpolizei
Die für ganz Europa einheitliche Notrufnummer 112 ist vor allem für Ausländer und für Schadensfälle von grossem Ausmass bestimmt.
Geben Sie bei Benachrichtigung des Notrufes an:
  • was geschehen ist,
  • wo es geschehen ist,
  • Ihren Namen und die Nummer des Telefonapparates, von welchem Sie anrufen.
Warten Sie nach Beendigung des Gesprächs auf den Rückruf des Mitarbeiters des Call centers. Dieser prüft so die Richtigkeit der gemeldeten Angaben.
 


 

2.GRUNDREGELN
  • RESPEKTIEREN SIE offizielle Quellen (Rundfunk, Fernsehen, örtlicher Rundfunk, Bekanntmachungen des Gemeindeamtes, Anweisungen des Arbeitgebers u.ä.) und nutzen Sie sie zur Informationsgewinnung.
  • VERBREITEN SIE NICHT Nachrichten, die nicht bestätigt sind oder falschen Alarm oder Panik auslösen können.
  • WARNEN SIE weitere gefährdete Personen in Ihrer nächsten Umgebung, denken Sie auch an gehörlose Menschen.
  • TELEFONIEREN SIE nur in wichtigen Fällen - das Telefonnetz ist bei Gefahrensituationen überlastet.
  • UNTERSCHÄTZEN SIE nicht die Situation.
  • HELFEN SIE Ihren Nachbarn, vor allem alten, kranken und behinderten Menschen.
  • DENKEN SIE daran, dass ein Menschenleben und die Gesundheit am wertvollsten sind und die Rettung von materiellen Gütern erst an dritter Stelle steht.
  • BEACHTEN SIE alle von den Mitgliedern der Rettungseinheiten gegebenen Anweisungen.
 


 

3.WARNSIGNAL
Die Bevölkerung wird im Falle einer Bedrohung oder der Entstehung eines Schadensfalles vor allem mittels des Warnsignales ALLGEMEINER ALARMZUSTAND gewarnt. Dieses Signal zeichnet sich durch einen Heulton der Sirenen aus, dauert 140 Sekunden, und kann dreimal hintereinander in ca. dreiminütigen Intervallen ertönen.
Die Bevölkerung wird anschliessend durch zum Beispiel den Rundfunk, das Fernsehen, den örtlichen Rundfunk, sogenannte sprechenden Sirenen, von Einsatzfahrzeugen der einzelnen Einheiten des integrierten Rettungssystems oder auf eine andere Weise davon informiert, was geschehen ist und was in man in einem solchen Falle tun soll.
  • Sirenenton - Heulton
  • Tondauer - 140 Sekunden
  • Bezeichnung des Warnsignals - Allgemeiner Alarmzustand
Ausser dem Warnsignal „Allgemeiner Alarmzustand“ gibt es in der Tschechischen Republik auch das Signal „Feueralarm“. Dieses Signal zeichnet sich durch einen periodischen Sirenenton aus, dauert 1 Minute (25 Sekunden Dauerton, 10 Minuten Pause, 25 Sekunden Dauerton) und dient der Mobilisierung der Brandschutzeinheiten. Das durch eine elektronische Sirene erzeugte Signal „Feueralarm“ ahmt 1 Minute lang den Ton „HO-ŘÍ“, „HO-ŘÍ“ („FEU-ER“, „FEU-ER“) einer Tute nach.
Eine Probe der Betriebsfähigkeit des Warn- und Benachrichtigungssystems wird in der Regel jeden ersten Mittwoch im Monat um 12 Uhr mittels eines akkustischen Tests der Endtöne des Alarms, des Probetones, durchgeführt (140 Sekunden langer, ununterbrochener Sirenenton). Von dieser Tatasache wird die Bevölkerung von den entsprechenden Medien in Kenntnis gesetzt.
 


 

4.WENN DIE SIRENE ERTÖNT
Die weiter aufgeführten Anweisungen gelten nur dann, wenn es sich offenkundig nicht um Hochwasser oder ein Erdbeben handelt.
  1. SUCHEN SIE SOFORT SCHUTZ
    Suchen Sie Schutz in dem nächstgelegenen Gebäude. Dies kann ein Betrieb, ein Amt, Büroräume, ein Geschäft, ein öffentliches Gebäude, aber auch ein Privathaus sein.
    Falls Sie mit dem Fahrzeug unterwegs sind und das Warnsignal hören, parken Sie Ihr Fahrzeug und suchen Sie Schutz in dem nächstgelegenen Gebäude.
  2. SCHLIESSEN SIE TÜREN UND FENSTER
    Schliessen Sie Fenster und Türen, sobald Sie im Gebäude sind. Die Sirene kann mit grosser Wahrscheinlichkeit die Entweichung toxischer Stoffe, von Gas, Strahlung und Giften bedeuten. Verschlossenen Räume verringern die Wahrscheinlichkeit einer eigenen Verseuchung.
  3. SCHALTEN SIE RADIO ODER FERNSEHEN EIN
    Die Sondernachrichtensendungen in den entsprechenden Medien informieren Sie darüber, was geschehen ist, warum die Sirene ausgelöst und die Bevölkerung alarmiert wurde und wie man sich weiter verhalten soll. Verwenden Sie im Falle eines Stromausfalls einen tragbaren Rundfunkempfänger mit Batteriebetrieb. Diese Informationen werden über den allgemeinen Rundfunk, gegebenenfalls über elektronische Sirenen, mitgeteilt.
 


 

5.WAS TUN, WENN EINE EVAKUATION ANGEORDNET WIRD
  • Beachten Sie alle Grundregeln, die beim Verlassen der Wohnung einzuhalten sind, nehmen Sie Ihr Evakuationsgepäck mit und stellen Sie sich rechtzeitig an dem für solche Zwecke vorgesehenen Ort ein.
  • Befolgen Sie die Anweisungen der die Evakuation betreuenden Organe, auch wenn Sie von Ihren eigenen Fahrzeugen Gebrauch machen.
 


 

6.EVAKUATIONSGRUNDREGELN, DIE BEI VERLASSEN DER WOHNUNG ODER EINES FAMILIENHAUSES EINZUHALTEN SIND
  • Löschen Sie offenes Feuer in allen Heizkörpern.
  • Schalten Sie alle Elektrogeräte aus (mit Ausnahme von Kühlschränken und Tiefkühltruhen).
  • Stellen Sie Wasser- und Gaszuleitungen ab.
  • Überzeugen Sie sich davon, dass auch die Nachbarn wissen, dass sie das Haus verlassen müssen.
  • Stecken Sie Kindern einen Zettel mit Namen und Adresse in die Tasche eines Kleidungsstückes.
  • Nehmen Sie Katzen und Hunde mit.
  • Lassen Sie alle anderen Tiere, auch exotische Tiere, zu Hause, und versorgen Sie sie im Voraus ausreichend mit Wasser und Futter.
  • Nehmen Sie Ihr Evakuationsgepäck, schliessen Sie die Wohnung ab und begeben Sie sich in das zu diesem Zweck vorgesehene Evakuationszentrum.
 


 

7.EVAKUATIONSGEPÄCK
Das Evakuationsgepäck wird für den Fall vorbereitet, wenn die Wohnung aufgrund eines entstandenen Schadensfalles und der daraufhin angeordneten Evakuation verlassen werden muss. Als Evakuationsgepäck dient z.B. ein Rucksack, eine Reisetasche oder ein Koffer. Kennzeichnen sie das Gepäck mit Ihrem Namen und Ihrer Adresse.
Das Evakuationsgepäck enthält vor allem:
  • Haltbare Grundnahrungsmittel, am Besten in Konserven, gut verpacktes Brot und v.a. Trinkwasser.
  • Gegenstände für den täglichen Gebrauch, Besteck und eine Schüssel für Essen.
  • Personaldokumente, Geld, Versicherungsverträge und Wertsachen.
  • Ein tragbares Radio mit Ersatzbatterien.
  • Toiletten- und Hygieneartikel.
  • Medikamente, eine Lampe.
  • Ersatzwäsche, Kleidung, Schuhe, Regenjacke, Schlafsack oder Decke.
  • Taschenmesser, Streichhölzer, Nähzeug, und weitere Kleinigkeiten.
 


 

8.HOCHWASSERSCHUTZ
Vor dem Hochwasser:
  • Informieren Sie sich auf dem Gemeindeamt, wie und wohin bei Hochwassergefahr evakuiert wird.
  • Bereiten Sie Sandsäcke, Dichtungsfolie, Dichtungsplatten und weiteres Baumaterial zum abdichten von niedrig gelegenen Türen und Fenstern vor. Besorgen Sie ausserdem Dichtungen für die Kanalisation und den Toilettenabfluss.
  • Bereiten Sie Medikamente, Dokumente, geeignete Kleidung, Lebensmittel und Trinkwasser für 2-3 Tage vor.
  • Falls Sie einen Pkw besitzen, bereiten Sie ihn zum sofortigen Gebrauch im Falle einer Evakuation vor.
  • Halten Sie Ihr Evakuationsgepäck bereit, deponieren sie Wertsachen und gefährliche Materialien in höhere Stockwerke, befestigen Sie Gegenstände, die vom Wasser weggetrieben werden könnten und bereiten Sie sich auf die Evakuation von Tieren vor.
Bei Hochwasser:
  • Verlassen Sie gemäss den Anweisungen der bei Hochwasser von der Gemeinde, der Polizei und dem Rettungsdienst eingesetzten Organe den gefährdeten Bereich. Beachten Sie im Falle einer Evakuation alle Grundregeln, die sich auf das Verlassen der Wohnung (des Hauses) beziehen.
  • Bei Zeitmangel begeben Sie sich sofort an den für diesen Zweck vorgesehenen Ort, der nicht überflutet werden wird.
Nach dem Hochwasser:
  • · Lassen Sie den Zustand Ihrer Wohnung bzw. Hauses (statische Beschädigung, Bewohnbarkeit), die Energieverteilung (Gas, Elektroenergie usw.), den Zustand der Kanalisation und der Wasserverteilung kontrolieren.
  • Entsorgen Sie eingegangene Tiere, Lebensmittel und Feldfrüchte, die mit dem Wasser in Berührung gekommen sind. Gehen Sie den Anweisungen der Hygieniker entsprechend vor. Lassen Sie die Reinung und Sanierung von Brunnen von Fachleuten durchführen.
  • Informieren Sie sich, wo Sie Humanitäre Hilfe finden, und forden Sie im Bedarfsfall finanzielle Unterstützung ein, ebenso wie Trinkwasser, Lebensmittel, warme Kleidung, Hygieneartikel, Werkzeug zur Beseitigung von Hochwasserschäden und weitere notwendige Hilfsmittel.
  • Benachrichtigen Sie die zuständigen Versicherungsanstalten (melden Sie einen Versicherungsfall der Versicherung, stellen Sie eine Liste der Schäden zusammen).
 


 

9.UNFÄLLE IN CHEMISCHEN BETRIEBEN MIT ENTWEICHENDEN GEFAHRSTOFFEN
Es wird eindringlich empfohlen:
  • Verlassen Sie sofort den Gefahrenort.
  • Suchen Sie so schnell wie möglich Schutz in geschlossenen Räumen.
  • Schliessen Sie Fenster, Türen und alle weiteren Öffnungen und dichten Sie alles ab.
  • Schalten Sie die Lüftung aus.
  • Verfolgen Sie alle Nachrichten in den Medien.
  • Halten Sie alle verfügbaren Hilfsmittel bereit, die Ihnen zum improvisierten Schutz von Personen dienen können.
  • Bereiten Sie sich ein Evakuationsgepäck vor.
  • Verlassen Sie das Gebäude nur auf Anweisung.
 


 

10.UNFÄLLE IN KERNKRAFTANLAGEN MIT ENTWEICHENDEN RADIOAKTIVEN STOFFEN
Es wird eindringlich empfohlen:
  • Suchen Sie so schnell wie möglich Schutz in geschlossenen Räumen (am Besten in Kellerräumen), wenn möglich auf einer von der Kernkraftanlage abgewendeten Seite.
  • Schliessen Sie Fenster und Türen und dichten Sie sie ab.
  • Schalten Sie die Lüftung aus und dichten Sie alle weiteren Öffnungen ab.
  • Verfogen Sie alle Nachrichten in den Medien.
  • Halten Sie alle verfügbaren Hilfsmittel bereit, die Ihnen zum improvisierten Schutz von Personen dienen können.
  • Bereiten Sie sich ein Evakuationsgepäck vor.
  • Sichern Sie Jodpräparate (Tabletten) und individuelle Schutzmittel und benutzen Sie diese erst nach einer öffentlichen Aufforderung.
  • Verlassen Sie das Gebäude nur auf Anweisung.
Im Falle eines Strahlenunfalls in den Kernkraftwerken Dukovany oder Temelín richten sich die in der Katastrophenplanzone lebenden Bewohner nach den Anweisungen der Kernkraftwerksbetreiber und der Staatsverwaltungs- und Selbstverwaltungsorgane.
 


 

11.BIOLOGISCHE WAFFEN
Von biologischen Waffen kann auf verschieden Arten Gebrauch gemacht werden. Sie können in Form von Aerosol in der Atmosphäre oder in geschlossenen Räumen eingesetzt werden, aber auch mit Hilfe von Ungeziefer (Läuse, Flöhe, Fliegen, Zecken) oder indem man Wasser, Lebensmittel, Luft oder Gegenstände infiziert. Eine Verseuchung durch biologische Waffen kann mit den menschlichen Sinnen nicht wahrgenommen werden. Das Vorhandensein einer möglichen Verseuchung wird mit Hilfe von Spezialgeräten oder der Entnahme von Proben untersucht.
Wie soll man sich vor dem Eindringen einer Ansteckung in den Organismus oder dessen Verseuchung schützen:
  • Verwenden Sie kein Wasser unbekannten oder nicht identifizierten Ursprungs.
  • Seien Sie darauf vorbereitet, sich Wasser mit Hilfe von chemischen Desinfektionsmitteln oder durch Abkochen aufbereiten zu können.
  • Verzehren Sie keine Lebensmittel, die nicht fest verpackt oder geprüft worden sind.
  • Vernachlässigen Sie auch unter ungünstigen Bedingungen nicht die Körperhygiene.
  • Berühren oder untersuchen Sie nicht unnötigerweise verdächtige Gegenstände.
  • Suchen Sie bei Anzeichen von Erkrankung sofort ärztliche Hilfe auf.
Befolgen Sie alle Anweisungen der Mitarbeiter des Gesundheitsdienstes und des hygienischen Dienstes.
 


 

12.CHEMISCHE WAFFEN
Chemische Waffen können sowohl in Form von Aerosol eingesetzt werden, als auch in flüssigem oder gasförmigem Zustand. Die Auswirkungen auf den Organismus sind vielseitig. Chemische Waffen verursachen eine Beschädigung des zentralen Nervensystems, der Atemorgane und des Verdauungstraktes oder greifen den Metabolismus an. Andere haben Bläschenbildung auf der Haut zur Folge.
Wie soll man sich vor den Auswirkungen chemischer Waffen schützen:
  • Wenden Sie so schnell wie möglich alle verfügbaren Hilfsmittel an, die Ihnen zum improvisierten Schutz von Personen dienen können.
  • Suchen Sie so schnell wie möglich Schutz im nächstgelegenen Gebäude.
 


 

13.HILFSMITTEL, DIE BEI RADIOAKTIVER, CHEMISCHER UND BIOLOGISCHER VERSEUCHUNG DEM IMPROVISIERTEN SCHUTZ VON PERSONEN DIENEN KÖNNEN
Dem Personenschutz dienende improvisierte Hilfsmittel sind solche Hilfsmittel, die die Atemwege und die Körperoberfläche schützen, wenn ein kurzzeitiger Aufenthalt in radioaktiv, chemisch oder biologisch verseuchtem Umfeld unumgänglich ist.
  • Zum Schutz der Atemwege verwenden wir einen angefeuchteten Mundschutz (ein gefaltetes Taschentuch, Handtuch, Küchentuch), mit welchem wir Mund und Nase bedecken. Befestigen Sie den Mundschutz im Nacken mit Hilfe eines Schales oder Tuches.
  • Schützen Sie Ihren Kopf mit einer Mütze, einem Hut, Schal oder einer Kapuze so, dass die Haare ganz bedeckt sind und die gewählte Kopfbedeckung auch Stirn, Ohren und Hals bedeckt.
  • Schützen Sie Ihre Augen mit einer Brille - Ski-, Schwimm- oder Motorradbrille, kleben Sie die Luftlöcher aber mit Klebestreifen zu. Falls Sie keine solche Brille zur Verfügung haben, schützen Sie ihre Augen mit Hilfe eines durchsichtigen Plastikbeutels, den Sie sich über den Kopf ziehen und mittels eines Bändchens oder Gummis über den Wangenknochen zusammenziehen.
  • Schützen Sie die Körperoberfläche mit einem Overall, einer Hose, einem Regenmantel oder einem wetterfesten Trainingsanzug. Diese Schutzbekleidung muss am Hals, an den Ärmeln und Hosenbeinen ausreichend abgedichtet werden.
  • Schützen Sie Ihre Beine am Besten mit hohen Schuhen oder Stiefeln, die Hände bedecken Sie am Besten mit Gummi- oder Lederhandschuhen.
Legen Sie nach der Rückkehr aus dem verseuchten Umfeld in die Wohnung ihre gesamte Oberbekleidung noch im Flur ab, stecken Sie sie in eine Plastiktüte und binden diese zu.
Sie sollten sich, falls möglich, gründlich duschen, trocken reiben und frische Kleidung anziehen.
 


 

14.ANONYME ANZEIGEN (Drohung mit Bomben- und Sprengstoffanschlägen, Verbreitung von Gefahrstoffen u.ä.)
Das Ziel anonymer Bomben- und Sprengstoffdrohungen oder Drohungen Gefahrstoffe freizusetzen, sind meist Orte, an welchen sich viele Menschen bewegen. Dies ist nur logisch, da ein solches Vorgehen in den meisten Fällen darauf ausgerichtet ist, Angst zu verbreiten. Allerdings wissen wir auch, dass dies nicht immer der Fall sein muss. Man muss damit rechnen, dass eine anonyme Drohung wahrgemacht werden kann. Ohne darüber nachzudenken, ob es sich z.B. um einen Psychopathen oder einen Scherz handelt, müssen wir solche Ereignisse ernst nehmen.
  • Informieren Sie in erster Linie sofort die Polizei der Tschechischen Republik unter der Notrufnummer 158 oder die Rettungsfeuerwehr der Tschechischen Republik unter der Notrufnummer  150
  • Falls die Bomben- oder Sprengstoffdrohung das Gebäude betrifft, in welchem Sie sich befinden, verlassen Sie sofort das Gebäude und entfernen Sie sich so weit wie möglich davon.
  • Halten Sie sich keinesfalls in der Nähe des möglichen Gefahrenherdes auf, auch wenn Sie Ihre Neugier, was in den nächsten Minuten geschehen wird, dazu antreibt, in der Nähe des Gefahrenortes zu bleiben.
 


 

15.ZUSTELLUNG EINER VERDÄCHTIGEN SENDUNG (Brief, Päckchen)
  • Öffnen Sie die verdächtige Sendung nicht und schütteln Sie sie auch nicht.
  • Packen Sie die Sendung in einen Plastikbeutel oder in eine andere geeignete Hülle ein.
  • Verlassen Sie danach den Raum, waschen Sie sich die Hände mit Wasser und Seife und informieren Sie die Polizei der Tschechischen Republik unter der Notrufnummer 158 oder die Rettungsfeuerwehr der Tschechischen Republik unter der Notrufnummer 150. Die Polizei der Tschechischen Republik oder die Rettungsfeuerwehr der Tschechischen Republik wird die Sendung von Ihnen entgegennehmen und den Inhalt untersuchen lassen.
Noch bevor Sie den Notruf informieren, sollten Sie ernsthaft alle Fakten abwägen, die zu der Ansicht führen können, dass es sich um eine verdächtige Sendung handelt. Dies kann zum Beispiel eine unerwartete Sendung von einem unbekannten Absender mit verdächtiger Beschriftung bzw.einem Drohbrief auf der Sendung sein, aber auch eine Sendung, die übel riecht, aus welcher Drähte herausragen oder verdächtiges Ticken ertönt. Beim Öffnen der Sendung kann es sich zum Beispiel um verdächtiges pulverartiges Material oder einen anderen verdächtigen Gegenstand handeln.
 


 

16.DAS INTEGRIERTE RETTUNGSSYSTEM
Das integrierte Rettungssystem ist das koordinierte Vorgehen der beteiligten Einheiten bei der Vorbereitung auf Schadensfälle und bei der Durchführung von Rettungs- und Liquidierungsarbeiten.
Stammeinheiten:
  • Rettungsfeuerwehr der Tschechischen Republik,
  • landesflächendeckend eingesetzte Einheiten des Brandschutzes,
  • Notärztlicher Rettungsdienst,
  • Polizei der Tschechischen Republik.
Sonstige Einheiten:
  • dafür ausgegliedertes Personal und Mittel der Streitkräfte,
  • sonstige bewaffnete Sicherheitskorps,
  • sonstige Rettungskorps,
  • Organe des Volksgesundheitsschutzes,
  • Pannen-, Not- und Fachdienste und andere Dienstleistungen
  • Einrichtungen des Zivilschutzes,
  • Gemeinnützige Anstalten und Bürgervereinigungen, die bei Rettungs- und Liquidierungsarbeiten eingesetzt werden können
 


 

Wo kann man sich informieren
Bürger können Informationen über den Charakter der möglichen Bedrohung, die vorbereiteten Rettungs- und Liquidationsarbeiten und den Bevölkerungsschutz im Falle eines Schadensfalles auf dem zuständigen Gemeindeamt einholen.
Arbeitnehmer können Informationen über den Charakter der möglichen Bedrohung, die vorbereiteten Rettungs- und Liquidationsarbeiten und den Bevölkerungsschutz am auslagerten Arbeitsplatz beim Arbeitgeber einholen (zuständige juristische Personen oder unternehmerisch tätige natürliche Personen).
Juristische oder unternehmerisch tätige natürliche Personen können Informationen über den Charakter der möglichen Bedrohung, die vorbereiteten Krisenmassnahmen und deren Durchführung auf dem zuständigen Gemeindeamt einholen.
 


 

Titel: IM GEFAHRENFALL - Leitfaden für die Bevölkerung

Bearbeitet von: IM-Generaldirektion der Rettungsfeuerwehr der Tschechischen Republik Abteilung Bevölkerungsschutz

Veranwortl. Redakteur: Oberstleutnant PhDr. Alena Snášelová

Herausgegeben von: IM-Generaldirektion der Rettungsfeuerwehr der Tschechischen Republik Kloknerova 26, 148 01 Praha 4

Druck und Vertrieb: Existenciália, Krosenská 533, 181 00 Praha 8

Ausgabe dritte, neu bearbeitete Ausgabe

Ausgabejahr 2003

Auflage 30 000 Exemplare

ISBN 80-86640-18-3

© IM-Generaldirektion der Rettungsfeuerwehr der Tschechischen Republik

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